Q&A
Vorbereitung durch EZ-Projekte
Wie kann ich entscheiden, ob mein Projekt für eine RIE geeignet ist?
Das DEval stellt hier Informationen zur Verfügung, wie EZ-Projekte bzw. die jeweiligen Projektverantwortlichen selbstständig entscheiden können, ob Ihr Projekt für die Durchführung einer RIE geeignet ist. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit ein Beratungsangebot zu nutzen, um diese Frage zu klären.
Da es herausfordernd sein kann, zu entscheiden, ob ein Projekt für eine RIE geeignet ist, bieten wir Ihnen eine Beratung an. Zusätzlich bietet das DEval Anfang August einen Capacity Building Workshop zum Thema RIE an. Teil dieses Workshops sind individualisierte Beratungsgespräche in denen ein/e RIE-Experte/in mit Ihnen die Durchführbarkeit einer RIE in Ihrem Projekt diskutiert und prüft.
Zur Anmeldung für eine Beratung sowie den Capacity Building Workshop senden Sie eine formlose E-Mail an RIE-fund[at]deval.org mit dem Betreff „RIE-Beratung“ bzw. „Capacity Building Workshop“ und unter Angabe Ihrer Kontaktdaten
In welcher Phase muss sich das EZ-Projekt befinden, damit eine RIE durchgeführt werden kann? Können auch startende/fortgeschrittene/abgeschlossene Projekte evaluiert werden?
Es gibt keine Einschränkung bezüglich des Starts der EZ-Projekte. Idealerweise werden RIE bereits in der Projektplanung mitgedacht und integriert und beginnen nach Start der Forschungsförderung. Aufgrund von zeitlichen Abläufen ist dies nicht immer möglich. Wenn die zu evaluierende Maßnahme noch nicht begonnen hat und ggf. noch notwendige Änderungen in der Umsetzung vorgenommen werden können, ist auch eine spätere Integration möglich. Wenn bereits (Baseline-)Daten erhoben wurden, ist eine RIE auch zu einem späteren Projektzeitpunkt oder sogar nach Projektende möglich. Hierbei ist es besonders wichtig, dass nicht nur Daten zu den Teilnehmenden der Maßnahme erhoben wurden, sondern auch zu den Personen in der sogenannten Kontrollgruppe. Entsprechend ist es immer eine Fall-zu-Fall-Entscheidung.
Wie hoch ist die Arbeitsbelastung auf Seite der EZ-Projekte?
Dies ist nicht allgemein zu beantworten, da es je nach Projektkontext unterschiedlich ist. Vermutlich ist die Konzeption und die Zeitpunkte um die Datenerhebung für die EZ-Projekte am arbeitsintensivsten.
Was wird mit den eingereichten Projektbeschreibungen gemacht?
Die eingereichten Projektbeschreibungen bilden den Grundstein für das RIE-Förderprogramm. Die Projektbeschreibung werden, nach Ablauf der Einreichungsfrist, veröffentlicht: Übersicht über EZ-Projekte die für eine RIE infrage kommen
Anschließend findet ein Match-Making-Prozess statt. In diesem Prozess treten die interessierten wissenschaftlichen Institutionen mit den EZ-Projekten in Kontakt. Dabei sollen offene Fragen geklärt werden und herausgefunden werden, ob eine Kooperation im Rahmen eines RIE-Forschungsprojekts für die Wissenschaft und die Entwicklungsorganisation erfolgsversprechend ist. Im Anschluss konzipieren die Wissenschaftler*innen gemeinsam mit den EZ-Projekten ein Forschungsdesign.
Anschließend können sich die wissenschaftlichen Institutionen mit einem Unterstützungsschreiben durch das jeweilige EZ-Projekt auf eine Förderung, im Rahmen des RIE-Förderprogramms, bewerben.
Bevor Ihre Projektbeschreibung von uns veröffentlicht, bzw. den wissenschaftlichen Einrichtungen zur Verfügung gestellt wird, wird das Studienteam die Projektbeschreibung prüfen. Falls bewertungsrelevante Informationen fehlen, kommt das Studienteam zeitnah auf Sie zu.
Ist eine Bewerbung ohne Teilnahme am Match-Making-Prozess möglich?
Bewerbungen, durch wissenschaftliche Institutionen mit der Unterstützung eines EZ-Projekts, sind bis zum 30.11.2022 möglich. Es ist keine Voraussetzung am Match-Making-Prozess teilgenommen zu haben. Gleichwohl empfehlen wir diesen Weg, um auch von den Hinweisen und Unterstützungangeboten während des Match-Makings zu profitieren.
Antragsstellung der RIE-Forschungsprojekte
Wer ist antragsberechtigt und wer kann EZ-Projekte vorschlagen? Bei wem liegt die administrative Verantwortung?
Antragsberechtigt sind staatliche und staatlich anerkannte deutsche Hochschulen, Universitätskliniken und als gemeinnützig anerkannte und selbstforschende außeruniversitäre Forschungseinrichtungen mit Sitz in Deutschland. EZ-Projekte können von deutschen EZ-Organisationen vorgeschlagen werden (siehe EZ-Organisationen). Ein Unterstützungsschreiben einer EZ-Organisation ist für den Antragsprozess notwendig. Die administrative Verantwortung der Projektdurchführung liegt bei den antragsberechtigten Institutionen.
Wer erhält die finanzielle Förderung und was kann davon finanziert werden?
Die finanzielle Förderung geht direkt an die Universitäten. Dadurch kann wissenschaftliches Personal sowie die Datenerhebung, und auch Sachmittel, finanziert werden. Personal bei den EZ-Organisationen kann durch die finanzielle Förderung des RIE-Förderprogramms nicht finanziert werden. Auch die Durchführung der EZ-Maßnahme kann nicht durch das Förderprogramm finanziert werden.
Können auch Teile eines RIE (insbesondere einzelne Datenerhebungen) gefördert werden?
Förderfähig sind in sich geschlossene Forschungsvorhaben.
Das können in Ausnahmefällen auch einzelne Datenerhebungen sein, wenn sichergestellt werden kann, dass diese in sich einen "RIE-Charakter" haben und als abgeschlossenes Forschungsvorhaben betrachtete werden können.
Wie final muss die Konzeption der RIE zum 30.11. sein?
Der Projektantrag der Wissenschaftlichen Institutionen muss ein vollständiges RIE-Forschungsvorhaben beinhalten. Vor diesem Hintergrund muss die Konzeption der RIE abgeschlossen sein. Es wird möglich sein, nach Beginn des Vorhabens, noch einzelne Inhalte anzupassen. Idealerweise bleiben die Ausgaben nach Haushaltsjahr gleich. Veränderungen im Finanzplan sind genehmigungspflichtig.
Wie hoch ist der Maximalbetrag der finanziellen Förderung pro Haushaltsjahr?
Der Höchstbetrag der finanziellen Förderung beträgt insgesamt ca. 365.000 Euro, der auf die Haushaltsjahre aufgeteilt werden muss. Die maximalen Fördersummen pro Jahr betragen:
2023: bis zu 110.000 Euro
2024: bis zu 144.000 Euro
2025: bis zu 113.000 Euro
Beträge die in einem Haushaltsjahr nicht abgerufen werden, können nicht in das folgende Jahr übertragen werden.
Anhand welcher Kriterien werden die RIE-Forschungsprojekte ausgewählt?
Die Auswahl der RIE-Projekte erfolgt anhand der folgenden Kriterien:
- Entwicklungspolitische Relevanz
- Qualität des Vorhabens
- Nutzen- und Partnerorientierung
Weitere Informationen zum Auswahlverfahren sowie den Auswahlkriterien könnendem Förderrahmen entnommen werden. Eine Zusammenfassung des Förderrahmen befindet sich in der Rubrik „Wissenschaft“.
Ist es bei der Projektauswahl relevant wofür die Mittel verwendet werden?
Es gibt keine Gewichtung auf bestimmte Kostenarten. Alle Ausgaben müssen der Erfüllung des Forschungszwecks dienen.
Weiterleitung und Forschungskonsortium
Können sich Bietergruppen bewerben?
Konsortien sind als Antragssteller zugelassen. Der Weiterleitungsvertrag wird dann zwischen dem DEval und der verantwortlichen antragsstellenden Institution geschlossen (siehe Konsortium im Förderrahmen).
Wird es möglich sein auch Mittel an Consultants im Ausland weiterzuleiten?
Weiterleitungen an unabhängige Consultants oder Firmen sind nicht möglich. Es können aber jederzeit Aufträge im Rahmen von Vergaben an Consultants gegeben werden.
Können an Partnerinstitute Mittel weitergeleitet werden, die sich in Deutschland oder in anderen Europäischen Ländern befinden?
Weiterleitungen an wissenschaftliche Institute im In- und Ausland sind möglich, solange diese nicht 40% des Budgets überschreiten.
Wenn Weiterleitungen an Institute gehen sollen, müssen diese mit dem EZ-Projekt in Verbindung stehen?
Die wissenschaftlichen Institute, die eine Weiterleitung erhalten, müssen nicht mit dem EZ-Projekt in Verbindung stehen.
Können Partner, die eine Weiterleitung erhalten, auch Beauftragungen durchführen?
Es können auch durch Partnerinstitute, die eine Weiterleitung erhalten, Vergaben vorgenommen werden. Für diese Vergaben gelten die gleichen Regeln wie in Deutschland bzgl. Ausschreibegrenzen und Maximalhöhen (siehe auch Frage zu Kostengrenzen). Es ist Aufgabe des Zuwendungsempfängers dies nachzuhalten.
Implementierung und Auswertung
Ab welchen Kostengrenzen müssen Aufträge nach welchen Regeln ausgeschrieben werden?
Bis zu 1.000€ Netto Auftragswert ist ein Direktauftrag möglich. Von 1.000€ bis zu 15.000€ Netto Auftragswert ist eine Verhandlungsvergabe mit mindestens drei Teilnehmern notwendig. Bei 15.000€ bis 50.000€ Netto Auftragswert ist es eine beschränkte Ausschreibung ohne Teilnahmewettbewerb. Ab 50.000€ bis zu 215.000€ Netto Auftragswert ist eine öffentliche Ausschreibung oder eine beschränkte Ausschreibung mit Teilnahmewettbewerb nötig. Bei Fragen kann Herr Viertel kontaktiert werden. Die Kontaktdaten finden sich im Förderrahmen.
Welche Aufgaben übernehmen die wissenschaftlichen Institutionen?
Die wissenschaftlichen Institutionen sind im verantwortlich für das RIE-Forschungsprojekt. Vor diesem Hintergrund liegt die Verantwortung für die erfolgreiche Durchführung des RIE-Forschungsvorhabens vollständig bei den wissenschaftlichen Institutionen.
Das Design und die Planung der RIEs sowie der Datenerhebungen wird durch die wissenschaftlichen Institutionen erstellt. Etwaige Ausschreibungen werden ebenfalls durch die wissenschaftlichen Institutionen durchgeführt. Die finanzielle Berichterstattung sowie die Sachberichte an das DEval werden von den wissenschaftlichen Institutionen erstellt.
Welche Beratungsleistung und Unterstützungsrolle hat das DEval in der Implementierung?
In jedem RIE-Forschungsprojekt soll ein Sounding Board existieren, welches das Projekt kontinuierlich begleitet. In diesem sind u. A. DEval-Mitarbeitende involviert. Je nach Bedarf unterstützt das DEval die RIE-Forschungsvorhaben flexibel in der Durchführung der RIE. Hauptverantwortung liegt jedoch bei der antragsstellenden wissenschaftlichen Institution.
Wie werden die Ergebnisse der RIEs genutzt, verwertet und verbreitet?
Idealerweise fließen die Ergebnisse der RIE in den Organisationen selbst sowie in anderen EZ-Organisationen in die Planung von ähnlichen Projekten ein, werden vom BMZ genutzt und in der Wissenschaft verbreitet. Wie mit den Ergebnissen konkret umgegangen wird kann sich dabei von Projekt zu Projekt unterscheiden. Daher soll der Nutzen der RIE im RIE-Förderantrag konkret dargelegt werden.