OPD-Krankenversicherung in Nord-Pakistan

Titel

Wirkungsevaluierung der OPD-Krankenversicherung in Nord-Pakistan

Forschungsinstitut

Hochschule-Bonn-Rhein-Sieg 

Förderzeitraum

von: 01.03.2023
bis: 30.09.2025

Land und Region

Pakistan

Sektor

Soziale Sicherung

Durchführungsorganisation (EZ)

KfW

Forschungsdesign/Methode

DiD + matching; RDD

Projektbeschreibung

Kurzbeschreibung

Wirkungsevaluierung der OPD-Krankenversicherung in Nord-Pakistan

Im Rahmen der nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals, SDG) Pakistans ist die universelle Gesundheitsversorgung (Universal Health Coverage, UHC) ein „Ziel höchster Priorität“. Auf dem Weg zur UHC setzt das Gesundheitsministerium von Khyber Pakhtunkhwa seit 2015 die soziale Initiative für Gesundheitsschutz (Social Health Protection Initiative, SHPI) um. Mit diesem Vorzeigeprojekt erhielt die Bevölkerung Zugang zu einer voll subventionierten Krankenversicherung für die stationäre Behandlung in zugelassenen Krankenhäusern (SHPI-Phase I). Die Inanspruchnahme der Versicherung blieb jedoch hinter den anfänglichen Erwartungen zurück, daher hatte sie nur beschränkt Einfluss auf Gesundheitsstatus und finanzielle Absicherung. Das Gesundheitsministerium wird einen Pilotversuch zur Ausweitung der Versicherung starten, die zudem die stationäre Behandlung in Krankenhäusern und ausgewählten Basisgesundheitseinrichtungen abdecken soll (SHPI-Phase II). Bevor das Programm auf weitere Bevölkerungsgruppen ausgedehnt wird, ist es für die Feinabstimmung des Programms wichtig zu verstehen, wie sich die geplante Ausweitung auf Gesundheit und finanzielle Absicherung auswirkt.

Das DEval finanziert eine rigorose Wirkungsevaluierung zur Ausweitung der Krankenversicherung.

Kontext

Die Studie konzentriert sich auf die Provinz Khyber Pakhtunkhwa im nördlichen Teil Pakistans, an der Grenze zu Afghanistan. Khyber Pakhtunkhwa ist nicht nur eines der ärmsten Gebiete Pakistans, es war zudem von der Rückkehr der Taliban sowie den jüngsten verheerenden Überschwemmungen betroffen.

Innovation & Methode

In der ersten Pilotphase des Programms soll die Krankenversicherung für stationäre Behandlungen für die ärmsten 21 % der Bevölkerung in einem Bezirk von Khyber Pakhtunkhwa eingeführt werden. Die ärmsten 21 % sollen anhand der im Benazir-Programm für Einkommensbeihilfen festgelegten Haushalts-Armutsscores identifiziert werden. Die Versicherung deckt alle Mitglieder der Kernfamilie von Haushalten ab. Sie können die Dienstleistungen, die im essentiellen Gesundheitspaket enthalten sind, in zugelassenen Krankenhäusern und ausgewählten Basisgesundheitseinrichtungen kostenlos in Anspruch nehmen. Dazu zählen auch kostenfreie Beratungs-, Bildgebungs- und Labordienstleistungen sowie Medikamente.

Da mangelnde Bekanntheit nachweislich verhindert hat, dass das Programm sein Potenzial vollständig ausschöpft, wird eine Aufklärungskampagne auf SMS-Basis als randomisierte kontrollierte Studie (Randomised Controlled Trial, RCT) implementiert. Dadurch wird ein kostengünstiger Weg erprobt, um das Programm in der breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen, der von den politischen Entscheidungsträgern leicht in größerem Umfang genutzt werden kann.

Erwartete Resultate/Forschungsfragen

Vor diesem Hintergrund hat das Forschungsprojekt zum Ziel, die folgenden Forschungsfragen zu beantworten:

1. Finanzielle Absicherung: Wie wirkt sich die Krankenversicherung für stationäre Behandlungen auf Barausgaben (Out-Of-Pocket expenditure) aus und in welchem Umfang schützt das Programm vor extrem hohen Kosten?

2. Inanspruchnahme der Gesundheitsversorgung: Wie wirkt sich die Krankenversicherung für stationäre Behandlungen auf die Nutzungsquote, insbesondere Ambulanzbesuche, einschließlich Diagnose und Beratung, aus?

3. Gesundheit: Wie wirkt sich die Krankenversicherung für stationäre Behandlungen auf den Gesundheitsstatus aus, der anhand von Selbstauskünften ermittelt wird?

4. Psychosoziales Wohlbefinden: Wie wirkt sich die Krankenversicherung für stationäre Behandlungen auf die empfundene Gerechtigkeit im Gesundheitssystem und auf den Stress bei Besuchen in stationären Einrichtungen aus, der anhand von Selbstauskünften ermittelt wird („innerer Frieden”)?

5. Aufklärung: Kann eine kostengünstige Aufklärungskampagne auf SMS-Basis die Inanspruchnahme der Versicherung, insbesondere bei Kindern, Frauen oder Älteren, verbessern? Wenn ja, hat dies einen beliebigen Einfluss auf die oben genannten Ergebnisse?

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