Energieeffiziente Schulsanierungen in Georgien (MultEER)

Titel

Multiple entwicklungspolitische Wirkungen von energieeffizienten Schulsanierungen in Georgien (MultEER)

Forschungsinstitut

Universität Hamburg

Förderzeitraum

von: 01.04.2023
bis: 30.09.2025

Land und Region

Georgien

Sector

Kernthema Klima und Energie, Just Transition
Aktionsfeld Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel

Durchführungsorganisation (EZ)

KfW

Forschungsdesign/Methode

RCT

Projektbeschreibung

Kurzbeschreibung

Multiple entwicklungspolitische Wirkungen von energieeffizienten Schulsanierungen in Georgien (MultEER)

Der Zugang zu bezahlbarer, zuverlässiger und nachhaltiger Energie ist nicht nur ein Wert in sich, sondern auch eine Voraussetzung für alle anderen Ziele der Agenda für nachhaltige Entwicklung 2030, die 2015 von allen Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen verabschiedet wurde. Neben der Förderung erneuerbarer Energien steht Energieeffizienz im Mittelpunkt der Bemühungen, um Kohlendioxid zu reduzieren. Insbesondere große Infrastrukturprojekte besitzen das Potenzial, die Energieeffizienz erheblich zu verbessern. Die über Energieeinsparungen hinausgehende Wirksamkeit von Infrastrukturprojekten wurde bisher allerdings nur selten wissenschaftlich untersucht.

Das DEval finanziert die Wirkungsevaluierung eines energieeffizienten Schulsanierungsprojekts in Georgien. Dabei soll insbesondere die über Energieeinsparungen hinausgehende entwicklungspolitische Wirkung untersucht werden.

Kontext

Die Mehrzahl der öffentlichen Gebäude in Georgien wurde in der Sowjetzeit zwischen 1950 und 1980 gebaut, darunter auch zahlreiche Schulen. Hauptmerkmale dieser Gebäude sind die mangelnde Instandhaltung und eine Bauweise, die nicht den modernen Energieeffizienzstandards entspricht.

Innovation & Methode

Im Rahmen des Entwicklungsprojekts werden etwa 100 Schulen unter energieeffizienten Gesichtspunkten saniert. Im Rahmen der Sanierungsarbeiten an den Gebäuden werden die Wände gedämmt, die Dächer abgedichtet, Fenster und Türen neu isoliert sowie moderne Heizsysteme und eine energieeffiziente Beleuchtung installiert.

Der experimentelle Ansatz dieses Forschungsprojekts orientiert sich am Umsetzungszeitplan des Schulsanierungsprogramms, demzufolge sich die Bauarbeiten über vier Jahre erstrecken. Dadurch können die entwicklungspolitischen Wirkungen unverzerrt ermittelt werden. Für die Studienpopulation, die sich aus Schüler*innen und Lehrer*innen zusammensetzt, treten die Wirkungen der energieeffizienten Sanierung zwangsläufig auf Schulebene ein. Dementsprechend wird die Intervention auch als Gruppenintervention betrachtet, wobei eine Schule jeweils einer Gruppe entspricht. Schulen, die für das Programm in Frage kommen, werden in einem Auswahlverfahren für eine randomisiert kontrollierte Studie (Randomised Controlled Trial, RCT) jeweils einer Interventions- oder einer Kontrollgruppe zugewiesen. Etwa die Hälfte der 100 Schulen wird zufällig der Interventionsgruppe zugeordnet, in der die Bauarbeiten in den ersten beiden Programmjahren ausgeführt werden. Die Kontrollgruppe besteht aus den übrigen Schulen, in denen die Bauarbeiten in den letzten beiden Jahren erfolgen werden.

Erwartete Resultate/Forschungsfragen

Die Hauptfrage, die dieses Forschungsprojekt beantworten möchte, ist, in welchem Umfang durch energieeffiziente Gebäudesanierungen weitere entwicklungspolitische Ziele - über Energieeinsparungen hinaus - erreicht werden können. Neben den angestrebten Energieeinsparungen geht es um die Frage, ob die energieeffiziente Sanierung von Schulgebäuden die Lern- und Arbeitsbedingungen von Schüler*innen und Lehrer*innen wesentlich verändert haben.

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