Agroökologische Praktiken zur Resilienz von Landwirtschaftsbetrieben in Madagaskar – AgrImpact

Titel

Wirkungsevaluierung von agroökologischen Praktiken auf die Resilienz von Landwirtschaftsbetrieben in Madagaskar – AgrImpact

Forschungsinstitut

Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung

Förderzeitraum

von: 01.04.2023
bis: 30.09.2025

Land und Region

Madagaskar; Anosy, Atsimo Atsinanana

Sektor

Landwirtschaft

Durchführungsorganisation (EZ)

Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)

Forschungsdesign/Methode

RCT; Climate Models

Projektbeschreibung

Kurzbeschreibung

Wirkungsevaluierung von agroökologischen Praktiken auf die Resilienz von Landwirtschaftsbetrieben in Madagaskar – AgrImpact

Der Agrarsektor ist für die Volkswirtschaften des Globalen Südens von entscheidender Bedeutung. Dies bezieht sich sowohl auf die Ernährungssicherheit in ländlichen und städtischen Gebieten als auch auf die Beschäftigungssituation und die Existenzgrundlagen. Gleichzeitig reagiert der Agrarsektor und dementsprechend die Produktion von Agrarprodukten sehr empfindlich auf Klimaveränderungen. Feldschulen für Landwirte (Farmer Field Schools, FFS), eine Methode der landwirtschaftlichen praxisorientierten Erwachsenenbildung, sind eine etablierte Methode der landwirtschaftlichen Weiterbildungen. Obwohl sie erfolgsversprechend ist, um die Widerstandfähigkeit gegen den Klimawandel zu erhöhen, findet sie bisher wenig Beachtung, wenn es um systematischere Ansätze wie Agroökologie geht.

Das DEval finanziert eine rigorose Wirkungsevaluierung der FFS. Damit soll untersucht werden, welchen Einfluss FFS auf die Umsetzung von agroökologischen Praktiken und landwirtschaftliche Resilienz in Madagaskar haben.

Kontext

Madagaskar ist der viertgrößte Inselstaat der Welt und ist für seine reiche Biodiversität und seine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt bekannt. Gleichzeitig ist es eines der ärmsten Länder der Welt. Etwa 80 % der erwerbstätigen Bevölkerung Madagaskars sind (formell oder informell) im Agrarsektor beschäftigt.

Die südlichen Regionen Madagaskars sind nicht nur durch eine hohe Ernährungsunsicherheit gekennzeichnet, ihr Agrarsektor reagiert zudem äußerst empfindlich auf Klimaveränderungen. Zu den häufigsten Klimagefahren, mit denen Madagaskar konfrontiert ist, gehören wechselnde Niederschlagsmuster, anhaltende Trockenperioden sowie Extremniederschläge und Wirbelstürme. Diese Bedrohungen gefährden den Agrarsektor und die Existenzgrundlagen ländlicher Gemeinden. Sie werden zudem durch ungeeignete Agrarbewirtschaftungspraktiken verschärft, die zum Verlust von Bodenfruchtbarkeit und zu geringer Produktivität beitragen.

Innovation & Methode

Das AgrImpact-Projekt bietet einen innovativen Ansatz für eine Wirkungsevaluierung. Dabei wird untersucht, wie wirksam die aktuelle Förderung von agroökologischen Praktiken durch FFS ist. Zum anderen wird modelliert, wie effizient diese Praktiken künftig als Anpassungsstrategie an den Klimawandel in Madagaskar sein könnten.

Mit Hilfe eines integrierten Designs wird das Forschungsteam zunächst eine randomisiert kontrollierte Studie (Randomised Controlled Trial, RCT) durchführen. Damit soll festgestellt werden, welche kurzfristige Wirkung die FFS mit der Förderung von agroökologischen Praktiken auf Produktivität, Nahrungsmittelsicherheit und Ernährung, Einkommen und Arbeitseinsatz sowie auf die Gedankenmodelle der Landwirte und Landwirtinnen haben. Anschließend wird das Forschungsteam Klimamodelle nutzen, um die Wirksamkeit dieser agroökologischen Praktiken unter verschiedenen Klimawandel-Szenarien vorherzusagen. Dabei werden empirische Daten miteinbezogen, die im Verlauf der RCT gesammelt wurden. Angesichts des zu erwartenden Klimawandels ermöglicht dieser Ansatz den Forschenden, eine wissenschaftliche Grundlage für aktuelle und künftige entwicklungspolitische Entscheidungen zu schaffen, da die aktuellen Praktiken nicht unbedingt geeignet und wirksam sind, um den Herausforderungen künftiger Klimabedingungen zu begegnen.

Erwartete Resultate/Forschungsfragen

AgrImpact beschäftigt sich mit der folgenden Forschungsfrage: Welche (kurzfristigen) Auswirkungen hat die Unterstützung der Einführung von agroökologischen Praktiken auf die Widerstandsfähigkeit von kleinbäuerlichen Betrieben, und werden diese Praktiken auch in Zukunft wirksam sein?

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