Programm für digitale Kompetenz von TVET-Lehrer*innen in Ruanda

Titel

Evaluierung eines Programms für digitale Kompetenz von TVET-Lehrer*innen in Ruanda

Forschungsinstitut

European School of Management and Technology GmbH (ESMT Berlin)

Förderzeitraum

von: 01.03.2023
bis: 30.09.2025

Land und Region

Ruanda

Sektor

Bildung (TVET), Digitalisierung

Durchführungsorganisation (EZ)

Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)

Forschungsdesign/Methode

e.g. DiD; RCT etc.

Projektbeschreibung

Kurzbeschreibung

Evaluierung eines Programms für digitale Kompetenz von TVET-Lehrer*innen in Ruanda

Um Jugendliche in den Arbeitsmarkt zu integrieren, steht die Vermittlung von praktischen Fertigkeiten sowie Arbeitsbereitschaft im Mittelpunkt entwicklungspolitischer Strategien. Die fachliche und berufliche Schulung (Technical and vocational education and training, TVET) ist eine zentrale Säule dieser Strategien, insbesondere in afrikanischen Ländern, in denen Hochschulbildung ein knappes Gut und die Jugendarbeitslosigkeit hoch ist. Durch das Aussetzen von Präsenzschulungen während der COVID-19-Pandemie konnten TVET nicht wie üblich durchgeführt werden. Als mögliche Alternative für Teile des Schulungsprogramms wurden deshalb Online-Schulungen eingeführt.

Das DEval finanziert die rigorose Wirkungsevaluierung des breit angelegten Schulungsprogramms für die digitale Kompetenz von TVET-Lehrer*innen. Die Evaluierung hat zum Ziel, die Wirkung dieses Schulungsprogramms auf die digitalen und pädagogischen Kompetenzen von Lehrer*innen, ihre Bildungsvermittlung sowie die Prüfungsleistungen der Schüler*innen zu bewerten. Ein sekundäres Ziel besteht darin zu untersuchen, wie die Lehrer*innen am besten zum Abschluss des Schulungsprogramms motiviert werden können.

Kontext

Digitale Kompetenz ist ein zentrales entwicklungspolitisches Ziel der ruandischen Regierung. Dieses ist explizit in den mittel- und langfristigen Verpflichtungen verschiedener Regierungsbehörden verankert, darunter die Ministerien Ruandas für Finanzen und Wirtschaft, Informations- und Kommunikationstechnologie sowie Bildung. Zur Umsetzung dieses Ziels sind Schulungen für digitale Kompetenz im Bereich TVET eine wichtige Komponente im Instrumentarium der ruandischen Regierung.

Innovation & Methode

Die primäre Intervention, die in diesem Projekt evaluiert werden soll, ist der landesweite Aufbau des Online-Schulungs- und Zertifizierungsprogramms für digitale Kompetenzen. 2021 haben bereits 2.500 TVET-Lehrer*innen an einem Pilotprojekt teilgenommen. Nun werden die restlichen 4.000 TVET-Lehrer*innen von 450 berufsbildenden Schulen in den 30 Bezirken Ruandas aus 10 verschiedenen Fachrichtungen miteinbezogen. Insgesamt 80 Schulungsleiter*innen koordinieren das Schulungsprogramm und betreuen jeweils etwa 50 Lehrer*innen.

Der Online-Schulungskurs zum Selbststudium beinhaltet digitale Kompetenz für das Büro (Tabellenkalkulation und Präsentationen), für die Lehre (Online-Unterricht und Beurteilung) und für das Wohlbefinden der Lehrer*innen (z. B. psychische Gesundheit und Bildschirmzeit).

Zudem werden unterschiedliche Verhaltensinterventionen implementiert, um die Beteiligung und die Abschlussquote zu erhöhen. Zu solchen Verhaltensinterventionen gehören voraussichtlich die Unterstützung des zuständigen Regierungsministeriums, Erinnerungen von den Master Trainer*innen und Textnachrichten von anderen Teilnehmer*innen.

Die zentrale Intervention der Schulungsprogramme wird durch ein randomised phase-in design evaluiert. Die Interventionsgruppe besteht aus circa 2.000 Lehrer*innen von in etwa 225 Schulen, welche zufällig für das Schulungsprogramm ausgewählt wurden und Zugang zu diesem in 2023 erhält. Die Kontrollgruppe besteht ebenfalls aus circa 2.000 Lehrer*innen an ca. 225 Schulen, die Zugang zum Schulungsprogramm im Jahr 2024 erhalten. Insgesamt werden die beiden Kohorten bis Anfang 2025 betrachtet.

Die Ergebnisse des Forschungsprojekts sollen die wissenschaftliche Literatur ergänzen, indem die Wirkung von dem Schulungsprogramm für digitale Kompetenzen untersucht wird. Dies ist relevant, da sich digitale Technologien wachsender Beliebtheit erfreuen, die die postsekundäre Bildung in Entwicklungsländern im Allgemeinen und in afrikanischen Ländern im Besonderen ergänzen und erweitern.

Erwartete Resultate/Forschungsfragen

Es werden zwei Forschungsfragen gestellt. Erstens: Verbessert das Schulungsprogramm die Leistungen von Lehrer*innen und Schüler*innen? Diese Leistungen beziehen sich einerseits auf die digitale und pädagogische Kompetenz von Lehrer*innen und ihre Bildungsvermittlung und andererseits auf die Prüfungsleistungen der Schüler*innen.

Bei Online-Schulungen besteht die größte Herausforderung allerdings darin, dass die Schulung häufig nicht abgeschlossen wird. Dies führt zu der zweiten Forschungsfrage: Welches ist die wirksamste Methode, die Lehrer*innen zum Abschluss des Schulungsprogramms zu motivieren?

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