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Digitale Technologien für die Gesundheitsfinanzierung in Kamerun

Titel

Digitale Technologien für die Gesundheitsfinanzierung: Einführung von openIMIS, um die Ergebnisse des Chèque-Santé-Programms für die Bevölkerung in Kamerun zu verbessern

Forschungsinstitut

Universität Heidelberg/ Heidelberger Institut für Global Health

Förderzeitraum

von: 01.03.2023
bis: 31.08.2025

Land und Region

Kamerun; Gesamtes Land

Sektor

Gesundheit und soziale Sicherheit

Durchführungsorganisation (EZ)

GIZ

Forschungsdesign/Methode

DID + matching

Projektbeschreibung

Kurzbeschreibung

Digitale Technologien für die Gesundheitsfinanzierung: Einführung von openIMIS, um die Ergebnisse des Chèque-Santé-Programms für die Bevölkerung in Kamerun zu verbessern

Weltweit bemühen sich Länder, eine universelle Gesundheitsversorgung (Universal Health Coverage, UHC) zu erreichen. Digitale Technologien für die Gesundheitsfinanzierung (Digital Technologies for Health Financing, DTHF), wie Apps um Krankenversicherungsbeiträge zu zahlen oder digitale Systeme, die Leistungsansprüche verwalten, haben als vielversprechende Lösungen an der Schnittstelle zwischen sozialem Gesundheitsschutz und Digitalisierung zunehmend an Aufmerksamkeit gewonnen. Allerdings sind die Erkenntnisse über die Wirkungen von DTHF bisher sehr begrenzt. Die Weltgesundheitsorganisation hat daher vor Kurzem an die Forschungsgemeinschaft appelliert, sich aktiver an der Erstellung entsprechender Wirkungsstudien zu beteiligen und eng mit Entwicklungsinitiativen zusammenarbeiten, die die DTHF-Implementierung unterstützen.

Das DEval finanziert die Wirkungsevaluierung von openIMIS. Diese DTHF-Initiative verfolgt das Ziel, sämtliche Maßnahmen eines subventionierten Gesundheitsfinanzierungssystems für schwangere Frauen in Kamerun zu digitalisieren.

Kontext

Kamerun weist eine extrem hohe Müttersterblichkeitsrate (782 Todesfälle pro 100.000 Lebendgeburten) und eine hohe finanzielle Belastung von Frauen mit hohen Nutzungsgebühren (über 70 % der Gesundheitsausgaben für die Mütterbetreuung werden aus eigener Tasche bezahlt) auf und ist daher dringend auf Verbesserungen im Gesundheitssektor angewiesen. OpenIMIS wird eingeführt, um die Digitalisierung einer Maßnahme zur Gesundheitsfinanzierung zu ermöglichen, die speziell für Frauen konzipiert ist: der Chèque Santé.

Innovation & Methode

Das Gesundheitsministerium plant die openIMIS-Software einzuführen, mit der sämtliche Funktionen des Systemmanagements verwaltet werden können. Sie ermöglicht die Begünstigten zu registrieren, die Anträge zu prüfen und Zahlungen freizugeben. Auf diese Weise sollen die Finanzströme gestrafft, Fehler und Verzögerungen bei der manuellen Bearbeitung von Unterlagen reduziert und die Verwaltungskosten gesenkt werden. Man geht davon aus, dass die Ziele der universellen Gesundheitsversorgung – insbesondere die effektive Deckung und die finanzielle Absicherung – schneller erreicht werden können, wenn es gelingt, die Funktionsfähigkeit und die Effizienz des reformierten Systems zu verbessern.

Für insgesamt 33 Gesundheitseinrichtungen wird ein nicht-randomisiertes Prä- und Postdesign mit passenden Kontrollgruppen (pre- and post-test non-randomised design with matched controls) verwendet. Diese verteilen sich gleichmäßig über die folgenden drei Regionen: Äußerster Norden (Maroua), Norden (Garoua) und Adamawa (Ngaoundéré). Als Haupt-Analysemethode wird das Difference-in-Difference-Design (DiD) eingesetzt. Um den analytischen Ansatz zu stärken, wird das DiD mit Propensity-Score-Gewichtungen kombiniert, die in der Analysephase angewendet werden. Zudem werden weitere Informationen berücksichtigt, die im Rahmen der Baseline-Datenerhebung erfasst werden und die möglicherweise relevant sein können.

Die Einrichtungen, die der Interventionsgruppe angehören sollen, werden von den Umsetzungspartnern anhand der folgenden Kriterien ausgewählt: (i) Nähe zum nächstgelegenen Regionalkrankenhaus und (ii) Darstellung der verschiedenen Versorgungsniveaus, der Eigentumsverhältnisse und der Internetstabilität. Anhand der ermittelten Ausgangsvariablen wird die gleiche Anzahl von insgesamt 33 Einrichtungen als Kontrollgruppe ausgewählt (in denen der Chèque Santé in der herkömmlichen Papierform weiterverwendet wird). Mit diesen sollen (i) die Auswahlkriterien für die Einrichtungen der Interventionsgruppe und (ii) der Umfang der Mütterbetreuung sowie die personellen Ressourcen/die Personalausstattung abgeglichen werden.

Erwartete Resultate/Forschungsfragen

Ziel ist es herauszufinden, welche Wirkungen die Digitalisierung des Chèque-Santé-Systems auf die Verwaltung und die Bevölkerung hat. Das primäre Ziel besteht darin, die Wirkung auf die tatsächliche Dienstleistungsabdeckung und die finanzielle Absicherung der Frauen zu erfassen. Das sekundäre Ziel besteht darin, die Wirkung auf die Managementkapazitäten auf Einrichtungs- und Bezirksebene, darunter auch die Kosten für die Einführung und Unterhaltung von openIMIS, zu ermitteln.

Die leitenden Forschungsfragen lauten:

FF1: Welchen Einfluss hat die Digitalisierung des Chèque-Santé-Systems auf die effektive Abdeckung der Mütterversorgung und die damit verbundene finanzielle Absicherung?

FF2: Welche Wirkung hat die Digitalisierung des Chèque-Santé-Systems auf die Management- und die klinischen Kapazitäten der Gesundheitseinrichtung und des Bezirks, und wie hängt dies mit dem festgestellten Outcome für die Bevölkerung zusammen?

FF3: Wie hoch sind die Kosten für die Einführung und die Unterhaltung von openIMIS im Vergleich zum herkömmlichen papierbasierten Chèque-Santé-System?

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