The 8 actions to make Germany evidence-informed

In an empirical research project, DEval anlaysed in how far German development cooperation is evidence-informed. There are eight actions (or implications), that follow from our empirical analysis, if Germany wants to systematically become more evidence-informed.

Acknowledging that there are no “silver bullets”, the 8 actions are an integrated approach to foster systematic change. The most important barriers identified in our analysis are all adressed parallely through our approach.

Schritt 1: Wichtige Themen und Evidenzbedarf für die Umsetzung von RIE identifizieren.

Aktuell gibt es keine systematische Vorgehensweise, wann eine RIE in der deutschen EZ durchgeführt werden sollte. Deshalb schlagen wir vor, Themen und Evidenzbedarfe zu identifizieren, die für die EZ strategisch wichtig sind. In diesen Themen sollten dann eine gewisse Anzahl von RIE durchgeführt werden. Da die Initiierung von RIE und die Nutzung von Evidenz sehr eng verknüpft sind und sich wechselseitig bedingen, wird durch die systematische Durchführung von RIE in relevanten Bereichen auch die Nutzung von Evidenz wahrscheinlicher (d. h. im Verlauf der Identifikation von Evidenzbedarf oder während der Vorbereitung einer RIE).

Eine Reihe von Optionen, wie dieser Schritt umgesetzt werden könnte, finden sich in unserem Bericht

Schritt 2: Bewusstsein und Kapazitäten für die Umsetzung von RIE und die Nutzung von Evidenz aufbauen

Wir ermutigen zur Bewusstseinsbildung und zum Aufbau von Kapazitäten für RIE und für die Nutzung von Evidenz. Unsere Evidenz belegt, dass ein individuelles Bewusstsein und individuelle Kapazität entscheidend sind für die Initiierung von RIE und die Nutzung (rigoroser) Evidenz. Da RIE nur ein (wichtiges) Element der Evaluierungs-Toolbox darstellt, empfehlen wir, den Aufbau von RIE-Kapazitäten mit dem Aufbau allgemeiner Evidenz-Kompetenz zu kombinieren. Diese Aktivitäten würden den Aufbau einer Kultur der Evidenz und des Lernens fördern. Sie würden eine Nachfrage nach rigoroser Evidenz dort schaffen, wo sie nützlich ist, ohne den Ansatz in Bereichen einzusetzen, in denen es nicht die erste Wahl ist.

Eine Reihe von Optionen, wie dieser Schritt umgesetzt werden könnte, finden sich in unserem Bericht

Schritt 3: Einrichtung einer öffentlichen RIE-Datenbank, um das RIE-Wissensmanagement zu stärken

Unsere Analyse belegt, dass es nützlich wäre, eine öffentlich zugängliche RIE-Datenbank einzurichten, um das RIE-Wissensmanagement in der EZ zu stärken. Eine solche Datenbank sollte in der deutschen EZ durchgeführte RIE bündeln, aber auch mit der globalen RIE-Evidenzbasis verbunden sein. Eine entsprechende, zentrale Datenbank wurde von DEval erstellt (siehe hierzu unsere neue Rigorose-Evidenz-Databank, RED). 

Schritt 4: Aufbau einer Unterstützungsstruktur für die Wissensvermittlung und die Unterstützung der Umsetzung von RIE.

Diese Unterstützungsstruktur könnte für die Schritte 4.1 bis 4.3 zuständig sein:

Schritt 4.1: Bereits existierende globale und selbst generierte Evidenz synthetisieren.

Schritt 4.2: Evidenz in einfache und nutzerfreundliche Formate überführen.

Schritt 4.3: Praktische Unterstützung für die Initiierung und Umsetzung von RIE bereitstellen.

Eine Unterstützungsstruktur sollte aufgebaut werden. Diese sollte Fachkräften und Entscheidungsträger*innen in der deutschen EZ Hilfestellung in der Generierung und Nutzung von Evidenzen geben. Wir schlagen vor, diese Unterstützungsstruktur als ein Kooperationsmodell aufzubauen. In einem derartigen Modell würden existierende, dezentrale Strukturen in den Durchführungsorganisationen und in der Zivilgesellschaft weiter gestärkt werden, sofern sie wirtschaftlich und notwendig sind. In dezentralen Strukturen können Evidenzbedarfe in der Regel leichter identifiziert werden. Gleichzeitig könnte eine zentrale Struktur (a) Maßnahmen koordinieren, (b) organisationsübergreifendes Lernen fördern, (c) Beratung für Organisationen anbieten, die selbst nicht über Untersützungseinheiten verfügen, und (d) als Ansprechpartner für das BMZ dienen. Eine solche Struktur kann auf bei IDOS und DEval gewonnene Erfahrungen zurückgreifen.

Siehe hierzu unseren Bericht mit weiteren Informationen zu den Schritten 4.1 bis 4.3.

Schritt 5: Eine systematische Prüfung nach der Eignung von Projekten für RIE verlangen, oder Anreize hierfür schaffen

Aktuell gibt es keinen definierten Zeitpunkt oder Prozess, bei dem die Möglichkeit oder Notwendigkeit der Durchführung einer RIE geprüft wird – weder bei der Beantragung noch bei der Verlängerung eines Projekts Daher schlagen wir vor, eine Verpflichtung zur Überprüfung, ob die Initiierung einer RIE im Planungs- und Umsetzungsprozess von EZ-Projekten möglich ist, zu etablieren. Alternativ oder zusätzlich können starke positive Anreize für eine solche Prüfung gesetzt werden.

Eine Reihe von Optionen, wie dieser Schritt umgesetzt werden könnte, finden sich in unserem Bericht.

Schritt 6: Eine systematische Prüfung nach der Verfügbarkeit der besten (rigorosen) Evidenz verlangen, oder Anreize hierfür schaffen.

Aktuell gibt es keinen klar definierten und systematischen Ansatz, wann verfügbare Evidenz im Verlauf der Planung und Umsetzung von EZ-Projekten herangezogen und genutzt werden sollte. Deshalb schlagen wir vor, eine Vorgabe zur Nutzung von Evidenz zu definieren. Hierbei sollte das Ziel sein, EZ-Projekte auf die solide Basis der besten verfügbaren (rigorosen) Evidenz zu stellen. Alternativ oder zusätzlich können starke positive Anreize für die Nutzung der besten verfügbaren (rigorosen) Evidenz gesetzt werden.

Eine Reihe von Optionen, wie dieser Schritt umgesetzt werden könnte, finden sich in unserem Bericht.

Schritt 7: Zusätzliche Ressourcen für RIE und die Nutzung (rigoroser) Evidenz bereitstellen.

Begrenzte Ressourcen sind eine grundlegende Hürde für sowohl die Initiierung von RIE als auch die Nutzung von Evidenz. Daher schlagen wir vor, zusätzliche Ressourcen bereitzustellen, um (a) das vorgeschlagene Maßnahmenpaket (Schritte 1–8) umzusetzen und (b) die Umsetzung von RIE zu finanzieren. Dies würde auch die Unterstützung des Themas durch die Führungsebene signalisieren. Für das BMZ besteht eine Option darin, einen zentrales Förderprogramm für die Durchführung von RIE bereitzustellen. Die Umsetzung eines derartigen Förderprogramms ist für 2022 geplant (Informationen zu diesem RIE-Förderprogramm siehe bitte hier).

Optionen, wie dieser Schritt umgesetzt werden könnte, finden sich in unserem Bericht.

Schritt 8: Gemeinsame Reflexion über den Stand der Umsetzung und den Erfolg der in dieser Studie vorgeschlagenen Maßnahmen nach 1,5 bis 2 Jahren.

Im Einklang mit einer Kultur der Evidenz und des Lernens schlagen wir vor, nach 1,5 bis 2 Jahren den Stand der Umsetzung und den Erfolg der Schritte 1 bis 7 gemeinsam zu reflektieren. Damit sollen zeitnahe Anpassungen in den Bestrebungen des BMZ hin zu einer systematischeren Durchführung von RIE und Nutzung von Evidenz ermöglicht werden.

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