Demand
Divergierende Interessen
Projektdurchführende, politische Entscheidungsträger*innen, Forschende und Projektpartner haben verschiedene Interessen und Erwartungen. Daraus ergeben sich unterschiedliche Motivationen für die Durchführung von RIE. Beispielsweise streben Forschende nach wissenschaftlichen Publikationen, während Projektdurchführende eher an praktischen Fragen der Projektsteuerung interessiert sind. Diese Hürde wurde vor allem durch Befragte mit Erfahrung von RIE-Durchführung genannt.
Potential solutions
Potential solution Ensure close collaboration between researchers and other stakeholders
To foster RIE initiation, it is helpful if researchers engage in close collaboration with all other stakeholders at the beginning of an RIE and, in particular, with project partners in partner countries. In this process, evaluators and researchers should present themselves as learning partners and supporters rather than auditors and “judges”. This approach can help emphasise the learning purpose of the RIE over that of accountability. Understanding stakeholder demands, and making use of and involving local capacities, can be concrete steps to generate relevant results, enhance support and build ownership for the RIE.
Potential solution Generate additional knowledge beyond the RIE
Generating additional knowledge beyond the results from the RIE can be an effective measure to foster RIE initiation. This might be descriptive information, needs assessments, cost calculations and process evaluations. First, answering these additional questions has an added value in itself. Second, the additional knowledge can be useful when interpreting the results of an RIE. Additional knowledge was either generated by additional data (often qualitative data within a mixed-methods design) or by extensive analysis of baseline and follow-up data from the RIE. This approach is increasingly followed by USAID and J-PAL as well as IPA and DIME.
Niedrige Priorisierung von RIE-Evidenz
Die Nachfrage nach (RIE-)Evidenz von verschiedenen Interessensgruppen, vor allem von Gebern (z.B. BMZ) und Partnern, ist gering (wenn auch leicht steigend). Interviews stützen diese Beobachtung, dass anderen Arten von Evidenz (z.B. aus Prozessevaluierungen oder Expert*inneneinschätzungen) oftmals eine gleichwertige oder höhere Bedeutung und Qualität zugeschrieben werden.
Keine formellen Vorgaben für RIE
Unsere Auswertungen dokumentieren fehlende formelle Vorgaben oder verfahrenstechnischen Verankerungen (beispielsweise durch Leitfäden) für die Initiierung von RIE in der EZ. Obwohl die Bundeshaushaltsordnung (BHO) hohe Anforderungen an Wirksamkeitskontrollen formuliert, geht dies nicht mit Vorgaben zu spezifischen Evaluierungsansätzen einher. Folglich wird die Durchführung von RIE aktuell nicht unter den Vorgaben zu Wirkungskontrollen gefasst.
Unklarer Nutzen von RIE
Für Mitarbeitende fehlen (berufliche) Anreize für die Durchführung von RIE. Die Umsetzung von RIE wird grundsätzlich nicht honoriert und ist mit zusätzlichem persönlichem Einsatz verbunden.
Mangelnde Klarheit über den Nutzen von rigoroser Evidenz für das Projekt, zum Beispiel für die operative Projektsteuerung, kann die Initiierung einer RIE verhindern.
Auch Unklarheit und mangelndes Bewusstsein darüber, wie einzelne RIE-Erkenntnisse auf andere Kontexte übertragen oder gebündelt werden können und wie RIE für die Politikgestaltung und -steuerung sowie zur Strategieformulierungen genutzt werden kann, sind Hürden für die Initiierung von RIE.